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„Der immense Praxisbezug des Studiengangs ist schon etwas Besonderes“
Im Wintersemester 2011 startete der erste Jahrgang des vom Spitzencluster Cool Silicon initiierten Studiengang an der Technischen Universität Dresden sein Masterstudium „Nanoelectronic Systems“. Einer der ersten Absolventen ist Milan Pešić (26). Ein Erfahrungsbericht.
Nach seinem Grundstudium der Mikroelektronik mit dem Schwerpunkt Halbleiterphysik an der School of Electrical Engineering der Universität Belgrad zog es den Mikroelektronikexperten zum Aufbaustudium nach Sachsen. „Der Studiengang ‚Nanoelectronic Systems’ hat mich sofort begeistert“, berichtet Milan Pešić. „Schon im Lehrplan konnte man deutlich erkennen, dass der Fokus auf der praktischen Anwendung von Hochtechnologie-Grundlagen liegt – danach hatte ich gesucht. Leider war die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2011 schon vorbei.“ So startete er zunächst für ein Semester an der Technischen Universität Chemnitz. „2012 habe ich mich dann in Dresden beworben und wurde auch genommen. Die guten theoretischen Grundlagen, die ich an der Universität Belgrad erworben hatte, konnte ich in Dresden noch weiter vertiefen – und dann auch gleich praktisch einsetzen“, so der junge Wissenschaftler weiter.
„Die Nachwuchsarbeit ist ein zentraler Aspekt unserer Arbeit im Spitzencluster Cool Silicon – und der Masterstudiengang ist ein erfolgreicher und wichtiger Teil davon. Hier werden die Mikroelektronikexperten ausgebildet, die unsere Vision von energieeffizienter Informations- und Kommunikationstechnologie auch in Zukunft weiterführen“, erklärt Prof. Thomas Mikolajick, Clusterkoordinator des sächsischen Spitzenclusters. Der englischsprachige Studiengang fokussiert auf die Grundlagen und Herausforderungen von nanoelektronischen Systemen – und welche Rolle sie für energieeffiziente Informations- und Kommunikationstechnologie spielen. Neben den theoretischen Grundlagen von Entwurf, Herstellung und Anwendung nanoelektronischer Systeme steht die praktische Forschungsarbeit im Mittelpunkt des Studiums. „Im Masterprogramm kommen Technologiebegeisterte mit ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammen – zum Beispiel Mikroelektronik, Tehnologie oder Physik. Diese Interdisziplinarität ist besonders in den praktischen Aufgaben sehr spannend, schließlich nutzt jeder die erlernten Grundlagen anders für die Lösung der Aufgaben“, so der 26-Jährige. „Die konkrete Projektarbeit war auch der Teil, der mich besonders fasziniert hat.“
Der Studiengang ist ein Gemeinschaftsprojekt der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, der Fakultät Informatik, der Fakultät Maschinenwesen, dort insbesondere dem Institut Werkstoffwissenschaften, der Fachrichtung Physik, der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften, der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und dem Lernzentrum Sprachen und Kulturen und stößt international auf enormes Interesse: „Seit der Premiere 2011 steigen die Bewerberzahlen rasant. Für den Jahrgang 2012 hatten wir 136 Bewerber aus 22 Ländern, von denen 23 für das Studium zugelassen wurden. Im Jahr 2013 waren es schon 165 Bewerber, von denen 27 das anspruchsvolle Programm begonnen haben“, berichtet Clusterkoordinator Prof. Mikolajick.
Wenn er das Masterprogramm „Nanoelectronic Systems“ verbessern sollte, fällt Milan Pešić nur eines ein: „Gerade in der Region Dresden findet man ja eine europaweit einzigartige Ansammlung interessanter Unternehmen und Einrichtungen in der Mikroelektronikbranche – teilweise kennt man die spannenden Akteure als junger Student jedoch gar nicht. Hier wäre es toll, wenn die Interaktion der Unternehmen und Forschungsinstitute mit den Studenten noch intensiver wird. So erfährt man schon während des Studiums, welche spannenden Berufsperspektiven sich am Mikroelektronikstandort Dresden bieten.“
Nach seinem Abschluss im November 2013 beschloss der junge Absolvent, seine Kenntnisse noch weiter zu vertiefen. „Ich habe meine Masterarbeit beim NaMLab in Dresden geschrieben und dort schon an neuen Speichertechnologie-Konzepten gearbeitet. Diese Arbeit wollte ich unbedingt weiterführen und forsche nun als Doktorand in dem An-Institut der TU Dresden weiter. Jetzt arbeite ich an neuen Materialien und Konzepten für moderne, effiziente Speichertechnologie. Ob es danach in der Forschung weitergeht oder ich doch noch in die Industrie wechsele, weiß ich noch nicht. Gut gerüstet bin ich auf jeden Fall.“